24.11.2010
Im Web 2.0 bekommen Marketingstrategien und Werbemaßnahmen ein neues Gesicht. Soziale Online-Medien bieten sich als Werbeplattform an, auf der Kunden zum Kauf von Produkten und Dienstleistungen motiviert werden. Die Relevanz neuer Werbemedien ist nicht zu bestreiten - dass es aber wichtig ist zu prüfen, welche Werbemaßnahmen im Web 2.0 sich für ein Unternehmen eignen, zeigt eine aktuelle Studie von MIT-Forschern.
Hier wurde das Kaufverhalten von Nutzern im Bereich Musik untersucht. Zwar hörten Nutzer auf Empfehlung anderer Nutzer Musiktitel ausschnittweise an, allerdings führte dies nicht zwangsläufig zum Kauf des Musikstücks. Überdies nimmt der Einfluss von sozialen Netzwerken auf die Popularität eines Musiktitels mit der Zeit ab. Die Studie untersuchte das Kaufverhalten von 14.000 Nutzern, denen 48 Songs vorgestellt wurden. Nicht die Empfehlung durch Networks führte den Nutzer zum Kauf, sondern das eigene Hörerlebnis – unabhängig von Empfehlungen. Empfehlungen erwiesen sich aber vor allem dann als relevant, wenn es darum ging, einen Titel im Design einer Website anzuzeigen und zu dessen Popularität beizutragen. Viele User klicken auf Titel, die ohne Scrollen auf der Site sichtbar sind und verzichten darauf, Titel anzuklicken, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
Die Studie hebt hervor, wie diffus der Begriff „sozialer Einfluss“ ist. Wer wissen will, wie Web 2.0 Verbraucherverhalten beeinflusst, muss viele Aspekte berücksichtigen und überprüfen. Grundsätzlich hält die Studie fest, dass der „soziale Einfluss“ des Web 2.0 auf das Kaufverhalten falsch eingeschätzt werde. Im Einzelfall ist zu prüfen, inwieweit das reale Kaufverhalten des Nutzers den hohen Erwartungen an Marketingmaßnahmen in Networks und Communities gerecht wird.